43398_9.3_aktivitaeten Gemeinschaftliche Nächstenliebe

Wie zu Zeiten Ozanams gilt auch heute für alle Christen, Notleidende in ihre Mitte zu nehmen und sie tatkräftig zu unterstützen und die veränderten Problemlagen der Armut in einer hochtechnisierten und spezialisierten Gesellschaft wahrzunehmen und darauf zu antworten. Die Mitglieder der Vinzenz-Konferenzen, größtenteils Männer, erfahren und verwirklichen in der ehrenamtlichen sozialen Arbeit in wirkungsvoller Weise das christliche Gebot der Nächstenliebe. Sie leisten durch ihren unmittelbaren persönlichen Einsatz und das Eintreten für die Schwachen und Benachteiligten einen wirkungsvollen Beitrag zum Erhalt der Menschlichkeit in unserer Gesellschaft.

 

Bereits 1992 erschien das Positionspapier „Vinzentinische Caritas – eine Aufgabe auch für Männer“ ergänzt durch ein „Orientierungspapier zum Leitbild vinzentinischer Caritas“.

„Freude schenken – Freude erfahren“

Es war das erste Leitbild eines Fach- oder Diözesanverbandes in der deutschen Caritas. Für den ehrenamtlichen Bereich steuerte diese Grundsatzerklärung entscheidende Impulse für das Leitbild des Caritasverbandes bei. Vinzenz-Leute arbeiten unter dem Motto „Freude schenken – Freude erfahren“ und erhalten durch den regelmäßigen Erfahrungsaustausch ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz. Helfer und Helferinnen schöpfen ihre Kraft aus ihrer christlichen Glaubensorientierung. Sie erfahren darüber hinaus Freude durch die Begegnung mit Menschen, die dankbar für ihre Hilfe sind, und durch das Gemeinschaftserlebnis der Gleichgesinnten. Das neue Positionspapier der Gemeinschaft der Vinzenz-Konferenzen Deutschlands „Unsere Lebensorientierung“ knüpft an das Leitbild des Deutschen Caritasverbandes an und zeigt das geistliche Profil der Vinzenz-Gemeinschaft in aktueller Gestalt.

Solidarität mit den Menschen

Wie auch immer die Not aussieht, im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Begegnung mit dem hilfesuchenden Menschen. Was gezeigt wird, ist Solidarität mit den Menschen in körperlicher und geistiger Not. Sie steht damals wie heute an erster Stelle der vinzentinischen Arbeit. Vinzenz-Leute helfen in nächster Nähe: zum Beispiel dem Nachbarn, dem älteren Rollstuhlfahrer, der alleine keine Ausflüge mehr unternehmen kann, der Frau im Altenheim, die keinerlei Verwandte mehr hat, zwar keine Not leidet, sich aber selbst über einen Besuch oder ein Gespräch freuen würde, der gehbehinderten Frau, die selbst nicht mehr einkaufen kann, der Aussiedlerfamilie, der es an fast allem mangelt und deren Kinder eine Hausaufgabenhilfe benötigen und vielen anderen Bedürftigen mehr.